Unfallrekonstruktion
Schnelle und präzise Rekonstruktion von komplexen Unfallstellen
Der Spezialist für Unfallrekonstruktion
Die Unfallanalyse / Unfallrekonstruktion (auch Unfallmechanik) ist ein Teilgebiet der Ingenieurwissenschaften sowie Naturwissenschaften und basiert auf der systematischen Untersuchung eines einzelnen Unfallereignisses oder mehrerer Unfallereignisse.
Unfallrekonstruktion
Häufig werden Geschehnisse kurz vor und während einer Kollision von den Beteiligten, Zeugen oder anderen Teilnehmern im Nachgang nur lückenhaft geschildert bzw. wiedergegeben. Oftmals widersprechen sich die Angaben und Aussagen der Beteiligten oder es liegen erst gar keine verwendbaren Anknüpfungsinformationen vor.
Mit Hilfe technischer Unfallanalyse rekonstruieren wir den möglichen Unfallablauf bzw. Geschehensablauf anhand objektiver Daten und gesicherten Informationen.
Auch bei Verletzungen der Beteiligten oder Insassen, dient die technische Unfallrekonstruktion mit der Ermittlung der Beschleunigungswerte für Insassenbelastungen als Grundlage für die biomechanische Beurteilung.
Über die Rechtsfindung im Zivil- und Strafprozess hinaus hat die Unfallrekonstruktion auch eine hohe Bedeutung für die Beteiligten oder Berechtigten, um ihnen einen Zugang zum Geschehensablauf zu ermöglichen.
Schadenort-Vermessung
Der Schadenort – ob Unfallstelle oder Tatort – stellt für die Unfallrekonstruktion einen wichtigen Grundpfeiler dar. Die Dokumentation ist demzufolge von gesteigerter Bedeutung. Umso wichtiger ist hierbei ein hohes Maß an Genauigkeit, was dennoch mit Schnelligkeit zu verbinden ist.
Schadenort-Vermessung
Vor allem an Autobahnen ist das Hinzuziehen der örtlichen Behörden essentiell, sowohl für die eigene, als auch für die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer. Durch den FaroS+ 3D-Scanner konnte die komplette Abfahrt innerhalb von 25 Minuten mit mehr als 13 Millionen gesetzten Messpunkten digitalisiert werden.
In diesem Fall wurden insgesamt vier Scans vorgenommen. Nach dem Verarbeiten der einzelnen Scans und der Verknüpfung untereinander entsteht eine 3D-Welt, die als Simulationsfläche verwendet werden kann, um weitere Untersuchungen zu dem Schadenfall vornehmen zu können. Durch den minimalen Messfehler von gerade mal einem Millimeter ist es sogar möglich, die Fahrzeuge über Bordsteine fahren zu lassen, die Steigung bzw. das Gefällt festzustellen oder auch Kollisionsobjekte wie Leitplanken näher zu untersuchen.
In einem weiteren Schritt wird entweder eine Draufsicht aus Google Earth oder ein selbst erstelltes Lichtbild mit unserer Drohne aus 100 Metern entsprechend skaliert und mit dem Scan verbunden, um die umliegenden Gegebenheiten an der Unfallstelle weitläufiger darstellen zu können. Nach diesem Schritt kann die eigentliche Unfallrekonstruktion beginnen…
Forschung
Wissenschaftliche Studie zu Streifschäden – Was passiert, wenn ein Fahrzeug bei einem Fahrspurwechsel ein anderes in Richtung Leitplanke abdrängt?
Eine Szene an einer stillgelegten Autobahnauffahrt, wie bei Dreharbeiten eines Krimis mit Moderator, Dokumentationsteams, Catering, Zelten und rund 110 Zuschauern. Der Moderator gibt das Einsatzzeichen: „Messgeräte klar… Kameras klar… Alles klar zum Crash… Crash.“
Forschung
Streifschaden an der rechten Fahrzeugseite
Vorbereitet und ausgearbeitet wurde die Studie und Schulung von dem gesamten Team der ISH-Unfallforschung. Den kontrollierten Crashtest moderieren zwei Spezialisten im Bereich der Unfallrekonstruktion: Die Experten sitzen wie Stuntmänner selbst in den Fahrzeugen und zeigen nach dem Crash am Fahrzeug, was die Spurenlagen bedeuten und wie diese Zustandekommen. Darüber hinaus wird aufgezeigt, wie schwierig es ist, mit einem Kleinkraftwagen ein größeres Fahrzeug abzudrängen.
Die Teilnehmer knien vor den Fahrzeugen und fühlen über den Lack der Spur nach, die die Befestigungsschraube der Leitplanke auf der Beifahrertür hinterlassen hat. Ein Teilnehmer spricht mit dem Moderator „Die Erfahrung, das alles live zu sehen, ist durch nichts zu ersetzen“, über die lehrreiche Veranstaltung. „Die Teilnehmer sind alle Spezialisten und können das gut transportieren.“ Der Gruppenleiter sagt im Interview: „Im Schulungsraum kann man theoretisch viel erzählen und jeder nickt danach höflich. Aber ein wirkliches Feeling bekommt man, wenn man die Entstehung eines Unfalls miterlebt.“
Aus dem umfangreichen Dokumentationsmaterial von Bildern und Filmen, die während des Crashtests aus den unterschiedlichsten Perspektiven gefertigt wurden, wird im Nachgang eine Schulungs-DVD erstellt.
Einer der Teilnehmer macht eine Nahaufnahme. Er sagt: „Man muss so etwas live gesehen haben, um sie bewerten zu können.“
Gegen die Richtung: So sieht ein Schadenbild aus, wenn ein Fahrzeug entgegen der Fahrtrichtung an die Leitplanke gerät.
Quelle: www.allianzblau.de →
Fahrzeugdaten-Diagnose
Mit Hilfe digitaler Fahrzeugdiagnosetechniken der unterschiedlichsten Hersteller ist es möglich, über eine validierte und von den Fahrzeugherstellern unterstützte Schnittstelle auf Crashdaten in zahlreichen Autos zugreifen zu können. Von Bedeutung sind Daten aus den crashrelevanten Steuergeräten, die eine Zeitintervall der vorkollisionären Phase abspeichern.
Diese Daten sind für die heutige Unfallrekonstruktion unverzichtbar und Stand der Technik. Durch die „General Safety Regulation“ der Europäischen Union (EU) werden sehr bald alle Fahrzeuge auf Europäischen Straßen verpflichtend entsprechend ausgerüstet sein.